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Sicherheitspräsenz – für eine „Sichere Stadt“

Es gibt keinen ernsthaften Zweifel daran, dass die Präsenz von Sicherheitskräften im öffentlichen Raum eine präventive Wirkung hat – egal, ob es sich dabei um Polizeikräfte, die städtischen Ordnungsämter oder um private Sicherheitsunternehmen handelt. Deshalb sind hier in Köln und in der Region die Mitarbeiter der Ordnungsdienste inzwischen flächendeckend in der ganzen Stadt unterwegs; zum Teil bilden diese Kräfte sogar gemischte Doppelstreifen mit Kollegen der Polizei. Das Präsenz-Konzept stärkt das Sicherheitsgefühl der Bürger, und das nicht nur in der City, sondern auch in den Stadtteilen. Beispielsweise hilft dieser Ansatz gegen aggressives Betteln. Auch qualifizierte private Sicherheitsunternehmen sind ein wichtiger Baustein eines Modells „Sichere Stadt“ sein.

Es ist nicht zu unterschätzen, welche Bedeutung das Thema Sicherheit auch als Standort-Faktor für die Wirtschaft im Kammerbezirk der IHK Köln hat. Seit 2017 gibt es dazu sogar einen eigenen Arbeitskreis „Wirtschaft und Sicherheit“, in dem Fachleute aus Unternehmen sich darüber abstimmen, wie hier positive Akzente aus der Wirtschaft gesetzt werden können.

Sicherheit – nah am Bürger

Doch letztlich ist es natürlich eine ordnungspolitische Aufgabe, für mehr Präsenz von Sicherheitskräften im Stadtbild zu sorgen. Wir begrüßen es daher als Vertreter der Wirtschaft, dass in unserer Region das Konzept des „Community Policing“ umgesetzt wird. Kernthese dieses Ansatzes: Je näher behördliche oder private Sicherheitskräfte am Bürger ist, um so mehr fühlen die Menschen sich und ihre Sorgen ernst genommen. Das schafft Vertrauen. Das schafft Glaubwürdigkeit. Das wirkt deeskalierend. Das nützt damit auch der Wirtschaft im IHK-Bezirk Köln.

Ins Personal investieren

Um diese Aufgaben flächendeckend umsetzen zu können, bedarf es jedoch einer ausreichenden Personalstärke. Darum war es in den vergangenen Jahren leider schlecht bestellt. Doch zum Glück ist inzwischen von den Verantwortlichen erkannt worden, dass die Polizei sich nicht aus der Fläche verabschieden darf und dafür eine entsprechende personelle Ausstattung vorhanden sein muss. Wir als Wirtschaft fordern daher, noch stärker in diesem Bereich zu investieren.

Schließlich geht es um Langfristigkeit und Konsequenz. Denn nur durch konsequente, kontinuierliche und glaubwürdige Sicherheitspolitik lässt sich der Traum von einer „Sicheren Stadt“ auch verwirklichen. Das umzusetzen, ist eine Aufgabe der Politik. Doch es scheint inzwischen auch dort angekommen zu sein, dass der Erfolg solcher Maßnahmen davon abhängig ist, dass man sie langfristig anlegt. Wir als NewKammer Initiative bleiben an diesem Thema dran. Versprochen!

Verantwortungsgefühl für den Stadtteil zeigen

Wer die gesellschaftspolitischen Umfragen bundesweit verfolgt, wird leider feststellen müssen, dass es einen deutlichen Anstieg der Klagen über den Verlust des subjektiven Sicherheitsgefühls vieler Menschen gibt. In Bussen genauso wie in Parks und bestimmten Stadtbezirken. Oft deckt sich das zwar nicht mit den Kriminalitätsstatistiken. Jedoch müssen wir solche Bedenken und Sorgen viel ernster nehmen als bisher. Das gilt für die Städte Köln und Leverkusen, die Region und auch für den Rest der Republik.

Bei der Gründung des Arbeitskreises Wirtschaft und Sicherheit der IHK Köln im Jahr 2017 hatten wir genau das im Blick. Denn wir wissen: Sicherheit ist ein nicht zu unterschätzender Standort-Faktor für die Wirtschaft in unserer Region. Und wir möchten dieses wichtige Thema auch in die Vollversammlung der IHK Köln bringen, damit sich die politisch Verantwortlichen dieses Themas in Zukunft deutlich stärker annehmen, als das bisher der Fall ist!

Bildung sozialer Brennpunkte stoppen

Fortschritte ließen sich schon im Kleinen erzielen. Das subjektive Sicherheitsgefühl jedes Einzelnen ließe sich bereits dann verbessern, wenn Verantwortlichkeit für das persönliche Umfeld bei jedem Bürger einen höheren Stellenwert genießen würde. Denn soziale Kontrolle im positiven Sinne setzt voraus, dass die Anwohner sich für ihr Umfeld auch mitverantwortlich fühlen – und im Fall des Falles die Zivilcourage aufbringen, dafür einzustehen. Wir glauben: Die Förderung der persönlichen Identifikation mit dem Lebensgebiet fördert die Bereitschaft zur Verantwortung. Dabei müssen wir aber die soziale Balance wahren. Wer die Gettoisierung und Isolation sozialer Gruppen nicht stoppt, fördert, dass sich dort soziale Brennpunkte ausbilden.

In der Soziologie gibt es zu dieser Problemlage seit den 1980er-Jahren die Theorie der „zerbrochenen Fenster“. Kernthese: Wird eine zerbrochene Fensterscheibe in einem Stadtviertel nicht umgehend repariert, kann das weitere Zerstörungen und letztlich einen Verfall der Sitten zur Folge haben – mit dem Ergebnis, dass die Menschen sich in ihr engstes Umfeld zurückziehen und dem Mob den öffentlichen Raum überlassen. Räumliche und soziale Verwahrlosung sind somit Symptome für den Zusammenbruch grundlegender Standards zwischenmenschlichen Verhaltens. Studien haben zudem ergeben, dass instand- und reingehaltene Flächen und Gebäude von den Menschen als sichere Orte empfunden werden.

Auch die Wirtschaft in der Region will mithelfen

Es liegt also an jedem Einzelnen, etwas für das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen zu tun. Es bedarf dazu schlichtweg mehr Verantwortungsgefühl. Auch die Wirtschaft in der Region will und muss bei diesem Prozess mitarbeiten. In unserem Arbeitskreis beraten Sicherheitsverantwortliche aus Wirtschaftsunternehmen und Vertreter der Sicherheitswirtschaft, wie sich Sicherheits- und Ordnungsprobleme in unserem Kammerbezirk beheben lassen. Zurzeit erarbeiten wir Hilfestellungen für den Handel und die Wirtschaft und bieten uns als kompetente Ansprechpartner zu allen Facetten des Themas an. Doch das soll und kann im Interesse unserer Region nur ein Anfang sein, und im Rahmen der NewKammer Initiative können wir das so relevante Thema für unsere Region noch stärker forcieren. Deshalb: Wählen Sie uns!